
Annakapelle
Seit über 300 Jahren Teil unseres Bezirks – ein Bild war der Ausgangspunkt zum Bau der Lichtentaler Pfarrkirche.
Zu einer Zeit, als die von den Türkenkriegen verwüsteten Gebiete außerhalb der Stadtwälle wieder besiedelt wurden, baute Fürst Johann Adam Andreas Liechtenstein auf der „Talwiese“ nahe dem Donauarm sein Sommerpalais und eine Brauerei. Den dazwischen liegenden Bereich teilte er in Bauparzellen auf, ein zentraler Platz blieb frei und diente als Treffpunkt für die Menschen. Bald entstand eine kleine Gemeinde, die vom fürstlichen Verwalter ein Bild der Hl. Anna geschenkt bekam und daraufhin sofort mit dem Bau einer Kapelle begann, fertiggestellt und geweiht im Jahr 1711, am 26. Juli, dem Tag der Heiligen Anna.
Von da an wuchs die Gemeinde stark an, die Kapelle wurde bald zu klein und mit unglaublichem Elan wurden Spenden gesammelt und bereits 1712 wurde von Kaiser Karl VI. der Grundstein zur Vorgängerin der heutigen Lichtentaler Kirche gelegt. Bald wurde der Umbau zu einer größeren Kirche notwendig, aber der Ort der ursprünglichen Kapelle samt dem gespendeten Annabild blieb als Annakapelle im neuen Kirchenbau erhalten (nach dem Eingang rechts).
Das Anna-Bild und seine Kapelle wurden zum Ort des Gebetes durch 300 Jahre, für unzählige Menschen.
Der Name Anna kommt von dem hebräischen Vornamen Hannah und bedeutet Liebreiz, Anmut, Gnade.
Die hl. Anna ist die Mutter der Gottesmutter Maria, und Frau des Hl. Joachim. In der Bibel kommt ihr Name allerdings nicht vor. Wir wissen von ihr aus einer apokryphen Schrift, dem s.g. Protoevangelium des Jakobus. Anna wurde in Wien besonders verehrt. Ihr Festtag wurde bis ins 20. Jh. als offizieller Feiertag begangen. Sie wird meist, so wie auf unserem Annabild, dargestellt, wie sie die Hl. Schrift Maria erklärt.